Die FWG hatte nach einem vergeblichen Versuch in 2019, der durch die damalige Koalition aus CDU, GLB und BfB abgelehnt worden war, im Mai 2020 erneut einen Antrag auf Beseitigung des Schuttes und zur provisorischen Nutzung der Fläche des abgerissenen Hauses am Markt gestellt.
Die Stadtverordnetenversammlung stimmte diesem, um eine marginale Ergänzung der CDU erweiterten Antrag der FWG, im Juli 2020 bei einigen Enthaltungen einstimmig zu, trotz der schriftlichen Stellungnahme und der im BA veröffentlichten Empfehlung der 1. Stadträtin Frau Rauber-Jung, den Antrag mit Hinweis auf die Kosten der Herrichtung abzulehnen.
Die FWG hat zur nächsten Stadtverordnetenversammlung um Auskunft über die tatsächlich getätigten und möglicherweise noch anfallenden Ausgaben gebeten.
Die Zustimmung, so Stadtverordneter Rolf Tiemann, ist wohl nur deshalb erreicht worden, weil viele Bürger öffentlich in zahlreichen Leserbriefen und Gesprächen gefordert haben, den Bauschutt endlich zu beseitigen.
Damit haben sie ihr Unverständnis über die Haltung insbesondere des Bürgermeisters, der ihn tragenden CDU und der MEGB ausgedrückt, die augenscheinlich meinten, mit Bauzaun und Kaschierung durch ein Banner mit der wohl satirisch zu verstehenden Aufschrift „Marktplatz der Zukunft“ die Diskussion über ein öffentliches Ärgernis beenden zu können.
Mittlerweile ist die Herrichtung der Fläche erfolgt. Sie wird von den Bürgern und Gästen der Stadt gerne angenommen und zum Verweilen genutzt.
Die BI „Bensheimer Marktplatz besser beleben“ hat dem neu geschaffenen Stadtmarketing (Bericht dazu im BA vom 18.08.) Vorschläge für eine noch bessere Belebung durch temporäre und wechselnde, regionale Gastronomie unterbreitet, die mit dem Slogan „Pop Up Bensheim“ und „Weingarten“ aufgegriffen und umgesetzt worden sind.
Da der Erfolg bekanntlich viele Mütter und Väter hat, wird er jetzt publikumswirksam vom Stadtmarketing und dem amtierenden Bürgermeister für sich beansprucht und im Bürgermeisterwahlkampf unverdienterweise genutzt (BA vom 10.10. 2020 S. 13).
Einige Mitglieder, Freunde und Unterstützer der FWG haben sich anlässlich der Eröffnung des Weingartens den gesamten Marktplatz erneut angesehen.
Die FWG – so der Vorsitzende Peter Leisemann – ist sehr zufrieden mit der neu geschaffenen Nutzungsmöglichkeit unterhalb der Kirche, die auch dank der Hartnäckigkeit der FWG – trotz der leider oft fehlenden Bereitschaft zum Zuhören und mangelnder Einsichtsfähigkeit der Rathausspitze – erreicht wurde.
Sehr unzufrieden ist die FWG – wie auch sehr viele Bürger – mit dem Anblick des leerstehenden Fachwerkhauses Am Markt Nr. 3, dem ehemaligen Schuhhaus Weikert, insbesondere über das äußerst schäbige Schaufenster.
Auswärtige Besucher schütteln über den Anblick nur ungläubig den Kopf und sind verwundert über diese tolerierte Verunzierung des Marktplatzes.
In mehreren Gesprächen mit dem Besitzer hat die FWG ihn leider erfolglos gebeten, das Schaufenster ansehbarer zu gestalten – etwa durch ein schönes Foto wie es beim Neumarktcenter getan wurde.
Aus Sicht der FWG ist es wünschenswert, dass die Stadtverwaltung mit dem Besitzer ein Gespräch auf Augenhöhe führt, um zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen, die alle Beteiligten zufrieden stellt.